Genüsslich duschen.
Ja, Sie haben richtig gelesen! Die erste Praxisanwendung lautet tatsächlich "Genüsslich duschen". Da es ja um schlichten Genuss im Alltag geht, passt dieses Beispiel sehr gut. Sicherlich kann man das Duschen als etwas nebensächliches ansehen, was halt sein muss. Aber allen, die sich in der Gedankenschule bis hierhin durchgekämpft haben, unterstelle ich einfach mal, dass ein Interesse da ist, gerade diese alltäglichen Dinge wie das Duschen durchaus mit Genuss tun zu wollen. Was hindert uns aber daran, die Dusche zu genießen? Es ist der Grund, warum wir die Gedankenschule besuchen: ein sinnfreier, unerwünschter oder - wenn nicht gar und - störender Gedankenfluss nistet sich im Kopf ein und, eh wir es gewahr werden, sind wir sauber! Will sagen, wir haben von all dem Schönen und Angenehmen, was so ein Duschgang mit sich bringt gar nichts mitbekommen, weil wir zu tief in Gedanken versunken waren, leider aber in den falschen Gedankenfluss eingetaucht. In der Sprache der Gedankenschule, die Sie ja inzwischen beherrschen dürften, heißt das Ganze: Der wählende Wille möchte ungestört das Duschbad genießen. Für einen besonderen Genuss reicht dieses Ereignis wohl nicht aus, aber ein schlichter Genuss könnte schon dabei herauskommen. Irgendein "Gegenereignis" hat aber so viel dringliche Kraft, dass der wählende Wille alsbald gefesselt ist und es nicht zur Ausdehnung kommt; der Denkfluss "duschen" wird nahezu unbewusst, was für einen Genuss sehr abträglich ist. Mit starkem dringlichem Widerstand hält sich der störende Denkfluss im imperzepten Bewusstsein. Die Bemerkkraft reicht nicht aus, dieses wahrzunehmen, bis Sie schon beim Abtrocknen sind, so dass erst gar keine Entfesselungskraft aktiviert wird, wenn sie denn etwas bewirkt hätte gegen den dringlichen Widerstand. Und falls die Bemerkkraft so fix ist oder inzwischen so gut durchtrainiert, um die Störung des Genusses durch den unerwünschten Gedankenfluss wahrzunehmen, so hat die Ausdehnung dann doch noch nicht genug Widerstandskraft um der dringlichen Kraft etwas entgegenzusetzen. Aber nun zur Praxis (PX1):
Die Praxisanwendung hier in der Gedankenschule beinhaltet, wie in der Vorbemerkung auf der Hauptseite erläutert, Gedankeninhalte. Eigentlich ist es fast müßig, hier zu beschreiben, was beim Duschen passiert. Aber für den schlichten Genuss ist es am Ende, wie wir schon gelernt haben, unerlässlich, dass Sie sich alles skrutar bewusst machen, was passiert. Dies möchte ich nun exemplarisch andeuten: "Wie herrlich das warme Wasser auf meinen Körper rieselt. Schon was Tolles, dass ich jeden Tag duschen kann. Wie angenehm das Wasser an mir herunterläuft. Ich will die Augen schließen und den Wasserschwall in meinem Geicht spüren. Ah, das tut gut. Wie das Wasser jetzt meine Haare benetzt, das fühlt sich schön an. Ich werde mir den Kopf massieren, damit alle Haare durchnässt sind, bevor ich sie einschäume. Der Kopfhaut tut das so richtig gut, das spüre ich. Nun das Shampoo. Mhh, wie das duftet. Das macht Spaß, sich die Haare damit einzuschäumen. Ich fühle mich echt wie die Nasen da in der Werbung. Und jetzt wieder die Kopfhaut massieren und damit das Shampoo im Haar verteilen. Guuut! Welches Duschgel nehme ich heute? Ja, das erfrischende mit sportlicher Note. Wie gut es tut, das Gel auf meinem Körper zu verteilen. Und das durftet auch so klasse. Mit Wasser aufgemischt ergibt es einen tollen Schaum. Mein Körper ist schon etwas faszinierendes. Wie der Schaum an mir herunterläuft. Und jetzt die Haare spülen. Uii, der Schaum läuft mir prickelnd durchs Gesicht. Das warme Wasser ist doch zu herrlich. Duschen ist doch ein wahrer Genuss. ..... So, Wasser aus, und jetzt das duftende weiche Badetuch her!" Ob Sie nun zum Abschluss noch kalt duschen, sich unter der Dusche rasieren oder wie auch immer der Duschgang bei Ihnen aussieht: nur mit einem Gedankenfluss, der nichts anderes als den Ereignisinhalt und das Schöne und Angenehme desselben zum Inhalt (Gedankeninhalt) hat, kann ein schlichter Genuss zustande kommen, der bei ungestörter Ausdehnung durchaus groß sein kann. Die Praxisanwendung zur Stärkung der Ausdehnung lautet tatsächlich: hören Sie nicht auf, innerlich in etwa so zu "sprechen", wie hier beispielhaft gezeigt wurde. Stärken Sie dabei die Widerstandskraft der Ausdehnung. Schulen Sie Ihre Bemerkkraft, damit Sie, wenn die dringliche Kraft des Gegenereignisses einen unerwünschten Gedankenfluss dazwischenschiebt, rasch wieder zum beschriebenen Denkfluss zurückkehren: "Wie herrlich das Shampoo duftet. Oje, ich muss ja noch die Zeitschriften für Oma kaufen, wann mache ich das denn heute noch? Haaalt! Jetzt wird geduscht! Genüsslich!!! Siehste, die Haare habe mich mir gerade schon unbewusst mit Shampoo eingeseift, also nochmal schön das Shampoo einmassieren! Ah, das tut der Kopfhaut gut." usf. Logischerweise hängt der Erfolg oder Misserfolg dieser Praxisanwendung auch an der dringlichen Kraft des Gegenereignisses. Davon wird auf der Hauptseite noch zu reden sein. Sie werden jedenfalls in Zukunft nur noch so zu duschen versuchen, das Sie das Duschbad mit immer stärkerer Ausdehnung und wacher Bemerkkraft skrutar bewusst wahrnehmen und somit geniessen können. Nach dem Duschen können Sie gleich überprüfen, welchem von den drei Konszientogrammen unsere ersten Beispiels auf der Hauptseite Sie am nächsten gekommen sind:
